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Weltalphabetisierungstag an den Kärntner Volkshochschulen

Wie jedes Jahr starteten die Kärntner Volkshochschulen anlässlich des Weltalphabetisierungstages am 8. September eine Aktion, um auf das Thema der mangelnden Alphabetisierung in Österreich aufmerksam zu machen. Um das Tabu zu brechen, Betroffene zu erreichen und zu ermutigen, den Schritt in ein (Basis-)Bildungsangebot zu wagen, fand dieses Jahr am 08.September von 09:00 Uhr bis 14:00 Uhr eine Sensibilisierungs-Aktion unter dem Motto „Zusammen gegen das Tabu“ am Neuen Platz in Klagenfurt statt.

Weltalphabetisierungstag an den Kärntner Volkshochschulen

Ein E-Mail verfassen, den Busfahrplan lesen oder den Kindern bei der Hausübung helfen – das ist für etwa 63.000 Kärntnerinnen und Kärntner eine große Herausforderung. Sie sind nicht in der Lage, kurze Texte zu lesen und den Sinn dieser zu verstehen. Auch die zunehmende Digitalisierung und wachsenden schriftsprachlichen Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt stellen Erwachsene, die Schwierigkeiten mit dem Lesen und Schreiben haben, vor große Herausforderungen: selbst einfache Hilfsarbeiten sind heute ohne Bildschirm und Tastatur kaum noch denkbar.

Gründe sind vielfältig
„Warum Menschen trotz absolvierter Schulpflicht keine ausreichende Basisbildung haben, ist meist ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren.“, erklärt Projektkoordinatorin Mag.a Kathrin Kassl-Rapatz. Negative Schulerfahrungen, ein ungünstiges Lernklima, ein bildungsbenachteiligtes Elternhaus, Migrationshintergrund, aber auch schlichtweg das Verlernen der einmal erworbenen Kompetenzen können dazu führen, dass man im Erwachsenenalter nicht oder nicht ausreichend Lesen und Schreiben kann. Ebenso divers sind die Folgen: Zu der Benachteiligung am Arbeitsmarkt und den Schwierigkeiten, sich im öffentlichen und privaten Leben zurechtzufinden, kommt die erhebliche Stressbelastung, der diese Menschen ausgesetzt sind. Der Umstand, nicht ausreichend genug lesen zu können, ist nach wie vor stark schambesetzt. Damit in Zusammenhang stehende Vermeidungs- und Verheimlichungsstrategien erfordern einen Kraftaufwand, der auf Dauer krankmachen kann.

„Unser Ziel ist es, die Öffentlichkeit zu erinnern, dass lesen und schreiben zu können kein Privileg, sondern ein Menschenrecht ist“ bekräftigt die Geschäftsführerin der Kärntner Volkshochschulen Mag. a Beate Gfrerer. Darüber hinaus sollen Betroffene informiert werden, dass sie nicht alleine sind und es nie zu spät ist lesen und schreiben zu lernen. Um das Tabu zu brechen, Betroffene zu erreichen und zu ermutigen, den Schritt in eine Kursmaßnahme zu wagen, ruft die VHS auch die Öffentlichkeit dazu auf, genauer hinzusehen und Menschen mit Basisbildungsbedarf Mut zu machen.

Angenehme Lernatmosphäre:
Ist der erste Schritt gemacht, konzentrieren sich die Teilnehmenden in Kleingruppen von zirka sechs Personen auf das Erlernen von Lesen, Schreiben, Rechnen und grundlegender Computeranwendungen. Die Kurse sind kostenlos, laufen - bis auf eine kurze Sommerpause - ganzjährig und ein Einstieg ist jederzeit möglich.

Zusätzliche Informationen: Mag.a Kathrin Kassl-Rapatz, Tel: 050 477 7023

Hier finden Sie die Links zu den Medienberichterstattungen und dem ORF-Fernsehbeitrag zum Nachlesen und Nachsehen:

Presseaussendung Land Kärnten

Kleine Zeitung

5 Minuten.at

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